Wissenswertes zu Eswatini:
- Eswatini gilt als die letzte, absolute Monarchie in Afrika. Demokratie und Meinungsfreiheit? Fehlanzeige!
- König Mswati III. hat 30 Kinder von 16 Frauen
- Kühe dienen als Bezahlungsmittel für Land und werden zur Zahlung des Brautpreises verwendet. Wer eine Prinzessin heiraten will, muss 300 Kühe locker machen
- Eswatini hat die höchste HIV-Infektionsrate weltweit
- 2018 änderte der König den ursprünglichen Landesnamen „Swasiland“ in „Eswatini“
Vielleicht hatten wir hier den entspanntesten Grenzübertritt während unserer Zeit in Afrika. Ein junger Mann hieß uns in seinem Büro herzlich willkommen, fragte ob wir geimpft sind und drückte uns direkt die Stempel in die Pässe, nachdem wir im Chor mit „YES!“ geantwortet hatten. Hahaha, geil. Fast wie en Grenzübertritt innerhalb der EU.
Kurz nach der Grenze hielten wir auf dem Parkplatz eines Supermarktes, um ne Kleinigkeit zu schnabbulieren. Die Einheimischen waren auffallend höflich, gut gekleidet und unaufdringlich neugierig. Sie wollten wissen, wo wir herkamen, seit wann wir unterwegs waren, warum wir NUR 1 Kind hatten und wie zur Hölle Pascal es geschafft hatte, so en schönen Bus zu bauen?!? Pan fand währenddessen eine Spielgefährtin, die sich als Fangi-Profi entpuppte und kurzerhand die Kinderbetreuung übernahm, damit ich mich um den Haushalt kümmern konnte. Cool!
Der erste Campingspot war genau nach unserem Geschmack: wir landeten im „Legends Backpackers“ . Alles war hier anders, individuell und kunstvoll. Das Camp war wie ein kleines, buntes Dorf mit urigen Gassen aufgebaut. An jeder Ecke gab es etwas zu entdecken: ein VW Bus, der in die Hausfassade gemörtelt war, eine Toilette im Freien, Gäste, die Makramee Schmuck knüpften und eine gelbe Python, die in einem viel zu kleinen Terrarium gehalten wurde.
Heidi parkte im magischen Wäldchen, das direkt angrenzte. Ich hatte noch nie solche Bäume gesehen, entweder waren sie alle von einem wunderschönen Parasiten befallen oder die Natur hat sich hier so richtig verkünstelt. An alle Botaniker: wie heißen diese Bäume?
Wir wanderten zum Mantenga Cultural Village, vorbei am Nyonyane Mountain, am Ufer des Lusushwana Flusses entlang. Die Landschaft war malerisch schön!
Als wir im kulturellen Dorf ankamen, wurden wir herzlich von Paul in Empfang genommen. Er trug traditionell ein Springbock Fell um die Hüften, das klassisch rote Gewand mit der Landesflagge, Silberschmuck am Oberarm und Perlen zierten seinen Hals (in meiner Vorstellung sahen übrigens alle Afrikaner so aus). Paul führte uns durch das Dorf und erzählte uns, wie die Einheimischen noch vor wenigen Jahrzehnten lebten. Heute gibt es nur noch 1 einziges, traditionelles Dorf in Eswatini.
Jedes Dorf bestand aus mehreren Hütten, die in Handarbeit 100% natürlich gebaut wurden. Kein Nagel, keine Schraube war hier zu finden. Sie bestanden lediglich aus Gräsern, Stöcken und Schnur.
Männer und Frauen hausierten getrennt, außerdem gab es für die Kinder separate Jungen- und Mädchenhütten, die sie erst verlassen durften, wenn sie verheiratet waren. Die Männer zeigten den Jungen, was es bedeutete, ein Mann zu sein, während den Mädchen beigebracht wurde, den Männern zu dienen, ihnen Bier zu brauen und sie zu bekochen (wenn das Frauenrechtlerinnen lesen, eieieieieieiiii).
Im Glauben der Eswatini war tief verankert, dass Frauen niemals das Gehirn, die Zunge, oder die Füße eines Tieres essen durften. Die Männer hatten Angst, die Frau könnte dadurch schlau werden (Gehirn), zu viel reden (Zunge), oder weglaufen (Füße). Hahaha!
Wie auch in vielen anderen Ländern Afrikas führten die Männer polygame Beziehungen. Der Mann durfte dementsprechend so viele Frauen haben, wie er wollte. Er musste lediglich sicher stellen, dass er für jede von ihnen gleichwertig sorgen konnte. Jede Frau bekam eine Schlafhütte, eine Kochhütte und eine Brauhütte, in der das Bier erzeugt wurde.
Der Mann hatte zusätzlich eine eigene Behausung für sich, um neue Frauen mit nach Hause zu bringen. Aber auch für den Fall, dass er die Schnauze voll von den Weibern hatte. Pascal nennt diesen Raum Werkstatt…
Es gab teilweise brutalste Sanktionen für Eindringlinge, oder Straftaten. Bei einem unverzeihlichen Vergehen wurde der Schuldige auf die Spitze des Nyonyane Mountain getrieben und hinab geworfen. Wenn man bedenkt, dass bei Demonstrationen selbst im Jahr 2021 bewusst Menschen getötet wurden, besteht in dieser Hinsicht noch ganz schön Entwicklungsbedarf, Freunde!
Die größte Hütte bekam IMMER die Oma. Sie galt als besonders weise, war Vermittlerin bei Streitigkeiten und ihre Entscheidungen mussten stets befolgt werden.
Es war so beeindruckend zu sehen, dass jede Form des Zusammenlebens feste Strukturen und Regeln brauchte, um zu gelingen. Alle Familienmitglieder wussten, wo ihr Platz war und welche Aufgaben auf ihren To-Do Listen standen. Aber all das auf eine so ursprüngliche Art und Weise… Das Cultural Village war wie ein Eintauchen in eine andere Welt, die wirklich noch genau so existierte! Was für ein verrückter Gedanke.
Wir verabschiedeten uns von Paul und wanderten weiter zum Mantenga Wasserfall, der nur wenige Meter entfernt lag. Schilder warnten immer wieder vor Krokodilen, von denen wir leider keines zu Gesicht bekamen. Und das, obwohl wir den abenteuerlichen Weg am Flussufer entlang wählten.
Unsere Reise ging weiter zum Mlilwane Wildlife Sanctuary. Auf dem Weg dorthin machten wir Halt beim Hand Crafted Market in Mbabane. Leider hatte Covid auch hier deutliche Spuren hinterlassen und wir gehörten zu den ersten Touristen, die nach 2 Jahren Pandemie Eswatini besuchten. Von den ursprünglichen 120 Marktständen hatten nur 18 geöffnet. Die Verkäuferinnen winkten uns mit Dollarzeichen in den Augen überschwänglich zu und versprachen selbstverständlich „good prices!“. Es gab Tiere aus Stein und Holz, traditionelle Kleidung, Perlenschmuck, Holzschalen, Körbe, Tierfelle und vieles mehr. Nachdem wir den charmanten Damen en paar Souvenirs abgekauft hatten, fuhren wir weiter zum ältesten Schutzgebiet Eswatinis.
Das Mlilwane Wildlife Sanctuary war ein privater Nationalpark im Ezulwini-Tal, der 1960 von Ted Reilly auf seiner Farm gegründet wurde. In dem hügeligen Gelände, das teilweise bewaldet war, gab es zahlreiche Trampelpfade für Wander-Safaris. Neben Zebras, Antilopen, Giraffen und Krokodilen, war hier auch ein Leopard zuhause, was ich mal wieder erst Monate später erfuhr. What the fuck.
Ich will nicht wissen, an wievielen Raubkatzen wir in Afrika munter pfeifend durchgeschlendert sind…
Früh morgens wanderten wir den Hippo-Trail (nachdem es immer wieder Zwischenfälle mit den Flusspferden gab, wurden diese umquartiert und lebten mittlerweile in Südafrika). Der Pfad führte durch endlose Wiesenlandschaften, wasserreiche Wälder und an kleinen Tümpeln vorbei. Wir begegneten Antilopen, kamen einer kleinen Zebra Herde ganz nahe und sahen etliche Krokodile auf einer Grasinsel in der Sonne liegen. Ich fand Krokodile gruselig und nachdem mich das Baby Krokodil in Sri Lanka gebissen hatte, noch gruseliger…
Im Nachhinein sahen wir auf einem Foto, dass Pascal während der Wanderung nur wenige Meter neben so einem ausgewachsenen Exemplar vorbeiwanderte… HILFEEEEE!!!
Wieder mal en Ticken zu abenteuerlich.
Entspannt ließen wir den letzten Abend in Eswatini ausklingen und Pan teilte sein z’Nacht essen mit den Antilopen und Warzenschweinen, die täglich am Bus vorbeikamen. Dieser Ort war so friedlich und alles wirkte im Einklang. Ein tolles Fleckchen Erde!
Und schwupps – waren wir auch schon wieder in den Drakensbergen in Südafrika. Der Herbst kehrte langsam ein. Es wurde kühler, bunte Blätter fielen von den Laubbäumen und die Gräser leuchteten in den schönsten Gelbtönen. Nach fast 6 Monaten Sommer freute ich mich unendlich darüber, meine Lieblingsjahreszeit in Afrika erleben zu dürfen. Der Herbst hat was magisches für mich. Ich liebe die Farben, die Temperaturen und dass ich endlich wieder Strumpfhosen anziehen kann (ich war schon immer bereit für die Narrenzunft).
Die ersten Tage verbrachten wir im Golden Gate Highlands Nationalpark, der eher für seine landschaftliche Schönheit, als für seine Tierwelt bekannt war. Und das stimmte! Goldene, ockerfarbene und orangefarbene Sandsteinfelsen ragten um uns herum in den Himmel und unzählige Wanderwege führten durch das massive Panorama.
INFO: Im Park wurden außerdem zahlreiche Dinosauriereier und -skelette gefunden!
Wir liefen zur „Echo Ravine“, die nur wenige Kilometer vom Campingplatz entfernt lag. Ein Trampelpfad führte durch Wiesen- und Buschlandschaften, über Geröll und Gestein und abschließend zu einer riesen Kluft, die uns den Atem raubte. Um uns herum war nichts, als mächtiger Sandstein – eine wahnsinns Kulisse!
Durch die spezielle Felsformation hörte man hier ein ganz besonderes Echo… Also lasset die Freak-Show beginnen:
Lisa: „Ga-gaaaa!“
Pascal: „Ga-ga-ga-ga-ga-gaaaaaaaa! „
Pan: „Ga-gaaaaaaaa!“
Da hatten wir einmal die Möglichkeit, en richtig schönes Echo zu erschaffen und unsere Kreativität brachte lediglich die oben beschriebene Unterhaltung zustande. Hahaha, peinlich. Einer dümmer, als der andere… (Ein paar unserer Synapsen sind während dieser Reise eventuell an Unterforderung gestorben.)
Noch am selben Ort lernten wir Tobi, Jo & Samuel aus Bayern kennen. Die erste Familie (abgesehen von uns), die mit Kleinkind und Land Cruiser durch Afrika reiste! JACKPOT! Wie lange hatten wir uns genau das gewünscht?!? Nach vielen guten Gesprächen am Feuer, zwei spielenden Kleinkindern und geteilten Schokomuffins war klar: wir reisen ein Stück gemeinsam. Wir fuhren in die nördlichen Drakensberge, wo wir am Fuße des Sentinel Peaks einen 360° Panorama Platz fanden. Vielleicht einer der schönsten Orte, unserer Reise!
Wir bauten auf, aßen zusammen, erkundeten die Gegend und alle schienen die Gesellschaft förmlich aufzusaugen. Auch Pan. Wenn ich sah, wie er die Anwesenheit von Kindern genoss, stellte ich mir immer die selben Fragen:
- bräuchte er mehr Kontakt zu Kindern? (denn wie ich wusste, war der Kontakt zu Gleichaltrigen ein essentielles Grundbedürfnis)
- hätte er mehr Kontakt zu Kindern, wenn wir diese Reise nicht gemacht hätten?
- kann er sich sozial gut entwickeln?
- muss er in irgendeiner Form Abstriche machen, aufgrund unserer Lebensweise?
Zweifel, die immer wieder aufkamen und spätestens dann zerplatzten, wenn ich sah, wie er liebevoll einen Hund streichelte, unaufgefordert einen Keks teilte, oder mitfühlte, wenn jemand weinte.
Kurz vor 6 klingelte mein Wecker und wir wachten auf 2200m über den Wolken auf. Draußen war es eiskalt, teilweise lag schon Schnee in den Bergen und die Sonne bahnte sich kraftvoll ihren Weg durch die Wolkendecke. Unsere Natur ist ein Wunder! Und während wir EIGENTLICH unsere Sachen packen mussten, nahmen wir uns einfach mal Zeit, um dieses Spektakel für immer abzuspeichern…
Um 7.30Uhr wartete unser Transfer Fahrzeug, das uns zum Wanderparkplatz des Sentinel Peaks brachte. Bereits im Voraus wurde uns mitgeteilt, dass die Straße dorthin in einem verheerenden Zustand und kaum passierbar war. Das waren wir ja mittlerweile gewohnt und gingen von den gängigen Offroadpisten aus… Hahaha – am ARSCH! Diese 7km waren mit Abstand die übelsten, die wir in ganz Afrika gefahren waren! Der Weg muss mal ein reißender Fluss gewesen sein, weil alles – wirklich ALLES – weggespült war! Das Transfer Fahrzeug fuhr nie auf allen 4 Rädern, es ging bergauf, bergab, tiefe Schlaglöcher und riesige Steinbrocken erschwerten die Überfahrt. Wir fanden den Sani Pass ja schon krass, aber DAS war mein größter Offroad Alptraum. Nach 35 Minuten permanentem Geschaukel hatten wir es geschafft und konnten uns nicht erklären, wie es ein nigelnagelneuer Mercedes GLC SUV hier rauf geschafft hatte?!?! Häää? Verrückt!
Und los ging die Wanderung zum Sentinel Peak von 2500m auf 3000m Höhe! Leider hatte Pan mal so gar keinen Bock zu laufen, was bedeutete, dass Pascal viele Stunden ganz schön viele Kilos zu tragen hatte. Der Pfad führte anfangs ziemlich gemächlich auf Pflastersteinen den Berg hinauf, bis zum ersten Aussichtspunkt. Von dort konnten wir einen Blick auf das berühmte, 5km lange „Amphitheater“ werfen, das zu den beeindruckendsten Klippen der Erde gehörte.
Egal, in welche Richtung wir schauten, wir hatten einen Rundum-Panoramablick, der uns nur noch Staunen ließ. Die Drakensberge waren einfach nur gigantisch und für Pascal gleichzeitig das schönste Bergpanorama, das er bisher gesehen hatte! Ich liebte diese Momente, in denen uns die Natur mit ihrer puren Schönheit und Einzigartigkeit so fesselte, dass wir kaum Worte dafür fanden.
Ein knapp 3km langer Trampelpfad führte immer weiter die Bergflanke hinauf und forderte uns mal mehr und mal weniger heraus. Bis wir bei den Horror-Leitern ankamen… Ich sag’s euch: wir hatten echt schon en paar abenteuerliche Wanderungen hinter uns, aber DAS war ne ganz andere Hausnummer, Freunde!
Zwei hängende Kettenleitern führten zum Plateau des Sentinel Peaks, von wo wir auch den Tugela-Wasserfall erreichen konnten (2. höchster Wasserfall der Erde). Die beiden Kettenleitern waren nochmal in 2 Abschnitte unterteilt: zuerst mussten wir 40m frei hängend hoch klettern und anschließend warteten weitere 20m Kettenleitern, die etwas einfacher zu bezwingen waren. Mir war sterbensschlecht. Mein Herz klopfte und mein Magen alarmierte mich, dass er sich eventuell gleich entleeren würde. Pascal und ich wagten einen kurzen Versuch und stiegen die ersten Sprossen nach oben… PANIK! Und während ich mich direkt für`s Überleben entschied, wählte Pascal mit zitternden Knien die Risikovariante und kletterte hoch. Was für ein verrückter Junge!
Ich gönnte mir eine ausgiebige Vesperpause und Pan packte währenddessen seine krassesten Bergsteigerskillz aus (ich hätte mitzählen sollen, wie oft ich ihn von diesen Kettenleitern runter holen musste). Pascal war zwischenzeitlich auf dem Plateau angekommen, marschierte weiter zum Tugela Wasserfall und hatte von dort oben einen mit Wolken durchzogenen Blick auf die Drakensberge!
Kurz darauf trat er den Rückweg an und merkte schon beim Abstieg, dass er vor Aufregung mindestens 5 Herpetes (das ist wirklich die Plural Form von Herpes) bekommen würde. Und so war es auch, Hahaha! Auch ein Pasi steckt solche Adrenalin Abenteuer nicht mehr ganz so cool weg…
Nach über 5h hatten wir die 11km Wanderung geschafft! YEAH! Unser Fahrer wartete bereits auf uns und die holprige Rückfahrt fühlte sich einfach noch en Ticken schlimmer an, als morgens! Pan war das scheiß egal und pennte nach den ersten Metern… Er ist so ein harter Knochen!
Und nach einigen weiteren Wanderungen im Monk’s Cowl Gebiet (Monk’s Cowl ist das Tor zu einigen der großartigsten Bergwildnisgebiete in Südafrika) neigte sich unsere Zeit in Afrika langsam dem Ende zu. Die Rückverschiffung nach Griechenland stand bevor. Gemischte Gefühle machten sich in uns breit. Einerseits freuten wir uns UNENDLICH auf das vertraute, sichere Europa und andererseits mussten wir Abschied von dieser unvergleichlich schönen Landschaft nehmen… Gar nicht so einfach, dieses verrückte Kapitel zu schließen!
Unsere Reise ging zurück nach Durban! Und wie hätte es auch anders sein sollen?!? Direkt nach dem Ortsschild sahen wir einen Raubüberfall auf einen LKW Fahrer… Keine Sekunde in der Gangster City und schon hatten wir die Nase wieder gestrichen voll. Es war so ätzend. Die Stimmung in Durban war nach der verheerenden Flut im April noch unheimlicher, als davor. Es gab gefühlt noch mehr Elend, noch mehr Obdachlose und noch mehr Kriminalität. Hunderte Menschen starben, tausende verloren ihr Zuhause und die wenigen Geschäfte, die weiterhin geöffnet waren, fielen Plünderern zum Opfer. Es gab Schießereien, Gewalt. Und das aus Verzweiflung. Aus purem Überlebenskampf…
Hinzu kam die katastrophale Zerstörung, die an jeder Ecke zu sehen war. Ganze Brücken und Straßenabschnitte wurden komplett weggespült, angeschwemmter Müll zierte die Straßenränder, Erdrutsche an jeder Ecke… Die Einheimischen hatten tagelang keinen Strom, kein Wasser. Und als wir in Durban ankamen, regnete es wieder seit 2 Tagen ununterbrochen. Das veraltete Abwassersystem war erneut maßlos überfordert, die Straßen überflutet. Es herrschte Ausnahmezustand und die Einheimischen hatten furchtbar Angst, dass der Regen wieder nicht stoppen würde. Zum Glück schien am nächsten Tag schon wieder die Sonne und ganz Durban atmete auf!
Und für uns hieß es nun zum zweiten Mal Heidi „containerfertig“ machen. Irgendwie fühlte es sich dieses Mal viel leichter an. Jeder Handgriff saß, die Rucksäcke für Südostasien waren schnell gepackt und wir Großen vergossen keine Träne, als Pascal unser rollendes Zuhause am 27.05. in den Container fuhr… Pan fiel der Abschied hingegen furchtbar schwer. Er schien die Verschiffung dieses Mal viel bewusster wahrzunehmen, wachte nachts weinend auf und rief : „Heidi, Heidi, Heidiiiii!“. In seiner Realität muss es der blanke Horror gewesen sein. Er hatte einfach gesehen, wie sein heiliges „Häuschen“ auf einem LKW wegtransportiert wurde… Arme Maus!
Auf den Abschied von Heidi folgte unser Abschied von Afrika. Was für ein irres Gefühl! Ich glaube, dass wir erst in den kommenden Monaten so richtig begreifen werden, was wir hier alles sehen und erleben durften! Fast ein halbes Jahr Eindrücke und Erinnerungen haben wir im Gepäck, von denen wir unser ganzes Leben zehren werden…
DANKE für alles Afrika! Unsere Reise geht weiter nach Indonesien…
Liebe Lisa
Habe gerade deinen Bericht gelesen. Einfach nur schön und ich fühle beim lesen immer mitten drin. Als würde ich alles Hautnah selber erleben. Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit und eine gesunde Weiterfahrt. Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen
Ganz liebe Grüße Sonja und Geddi. 😘♥️
Hallo Sonja! 🙌🏽
Ach, wie schön, dass ich Dich ein Stück auf unserer Reise mitnehmen konnte!
Auch wir freuen uns darauf, Euch schon ganz bald wiederzusehen…
✌🏽🤍